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49-jähriger Hobbyangler 1984 an der Weser in Nienburg erschlagen, Staatsanwaltschaft Verden nimmt Ermittlungen wieder auf.

Presseinformation der Staatsanwaltschaft Verden (Aller) Nr. 12/17 vom 04.08.2017


In der Nacht vom 03.07. auf den 04.07.1984 wurde der 49-jährige Wilhelm Rettberg in Nienburg am Weserwall getötet. Ein Tatverdächtiger konnte bislang nicht ermittelt werden. In der am kommenden Mittwoch ausgestrahlten Fernsehsendung Aktenzeichen XY-ungelöst bittet die Polizei in Nienburg und die Staatsanwaltschaft Verden die Bevölkerung um Mithilfe.

Wilhelm Rettberg war leidenschaftlicher Hobbyangler und hatte sich am Abend des 03.07.1984 in Richtung des Weserwalls begeben, um dort nach Würmern zu suchen. Sein Leichnam wurde am folgenden Morgen um 6:50 Uhr am Weserwall, rechte Weserseite in Höhe des Bürgermeister-Stahn-Walls, an der Uferbefestigung gefunden. Das Opfer hatte infolge erheblicher Gewalteinwirkung gegen den Kopf ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten, an dem es verstarb.

Am Dienstag, dem 03.07.1984 war zwischen 20:10 Uhr und 22:05 Uhr im Fernsehen das sog. Nostalgie-Endspiel der Fußballweltmeisterschaftsgegner Deutschland/Niederlande übertragen worden. Im Anschluss lief die Sendung „Dallas“.

Der Fundort des Leichnams und mutmaßlicher Tatort liegt in der Nähe des Kriegerdenkmals. Die Polizei geht davon aus, dass Wilhelm Rettberg ausgeraubt worden ist. Es fehlten eine Armbanduhr mit goldfarbenem Gehäuse, dunklem Zifferblatt, hellen Zahlen und schwarzen Lederarmband, eine silberne Taschenuhr mit 4,5 cm Durchmesser, weißem Zifferblatt und einem geriffeltem Muster auf der Rückseite, einer silbernen etwa 20 cm langen Kette, die Brieftasche und die Geldbörse mit Bargeld in Höhe von etwa 300,00 DM, ein Kugelschreiber von der Bundeswehr mit Antenne, eine dunkelblaue Prinz-Heinrich-Mütze mit Abzeichen vom Angelverein Nienburg und eventuell Reval-Zigaretten und eine Kurbel-Maschine zum Drehen von Zigaretten.

Die Brieftasche, der Reisepass und die Geldbörse wurden später in einem leer stehenden Gebäude 400 m vom Tatort entfernt am Burgmannshof, Eingang Lange Straße gefunden. Die Gasse, im Volksmund Pissbüdelsgang genannt, liegt links neben dem damaligen Geschäft Vogeler.

Polizei und Staatsanwaltschaft wenden sich mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:

  • Wer hat am Tatort in dem genannten Zeitraum Personen in dem Tatortbereich beobachtet?

  • Wer hat in dem Tatzeitraum oder am Morgen des 04.07.1984 Blutspuren an Bekleidung und/oder Schuhen einer Person gesehen, die möglicherweise im Tatzusammenhang stehen könnten?

  • Wer hat nach der Tat plötzlich über Bargeld verfügt?

  • Wer kann Angaben zu dem Verbleib der Uhren machen?

  • Wurden solche Uhren jemandem zum Kauf angeboten?

  • Wer kann Angaben zu der verschwundenen Prinz-Heinrich-Mütze des Getöteten machen, an der sich ein Aufnäher des Nienburger Angelvereins befand?

  • Wer hat in dem relevanten Zeitraum und auch am Tag des 04.07.1984 relevante Beobachtungen in der Gasse Burgmannshof gemacht?

  • Wer hat sonstige Gegenstände in Besitz einer anderen Person gesehen, die augenscheinlich dem Getöteten gehören?

Die Ermittler gehen davon aus, dass es Mitwisser gibt, die bislang ihr Wissen nicht offenbart haben. Für sachdienliche Hinweise die zur Ermittlung des oder der Täter führt, ist eine Belohnung von 5000 € ausgelobt worden. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg unter der Telefonnummer 05021/9778-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Die nachfolgenden Bilder zeigen den getöteten Wilhelm Rettberg sowie die vermisste Taschenuhr.
Wilhelm Rettberg
Wilhelm Rettberg
vermisste Taschenuhr
vermisste Taschenuhr
vermisste Taschenuhr
vermisste Taschenuhr

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.08.2017

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