Langjährige Jugendstaatsanwältin verlässt die Staatsanwaltschaft Verden, Staatsanwältin Gitta Henß in den Ruhestand verabschiedet
Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Verden (Aller) Nr. 18/17 vom 01.12.2017
Am 24.11.2017 wurde nach 34-jähriger Zugehörigkeit zur Staatsanwaltschaft Verden Staatsanwältin Gitta Henß (62) von der Leitenden Oberstaatsanwältin Angelika Gresel-Appelbaum mit Wirkung zum 01.12.2017 in den Ruhestand verabschiedet. „Sie sind Jugendstaatsanwältin mit Leib und Seele. Mit Ihrer Arbeit und Ihrem Einsatz haben Sie immer wieder deutlich gemacht, dass das Jugendstrafrecht viel mehr ist, als bloßes Ahnden und Strafen.“, erklärte Frau Gresel-Appelbaum bei der Übergabe der Entlassungsurkunde. Im Namen der Niedersächsischen Justizministerin sprach sie Staatsanwältin Henß Dank und Anerkennung für die geleisteten treuen Dienste aus.
Gitta Henß stammt ursprünglich aus Köln und war nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Münster und dem Referendariat im Bezirk des Oberlandesgerichts Düsseldorf im Jahr 1981 in den höheren Justizdienst des Landes Niedersachsen eingetreten. Nach Stationen bei dem Landgericht und der Staatsanwaltschaft in Hildesheim kam sie Anfang 1983 als Assessorin an die Staatsanwaltschaft Verden. Was eigentlich als eine kurze Station von drei Monaten geplant war, entwickelte sich zur Lebensstellung.
Nachdem Staatsanwältin Henß am 20.07.1984 bei der Staatsanwaltschaft Verden zur planmäßigen Staatsanwältin ernannt worden war, wurde sie im Jahr 1989 für ein halbes Jahr an die Generalstaatsanwaltschaft Celle abgeordnet. Zurückgekehrt nach Verden bearbeitete sie neben vielen verschiedenen Allgemein- und Sonderdezernaten bis zu ihrem Ausscheiden wieder durchgängig Jugendstrafsachen aus dem Bezirk des Amtsgerichts Nienburg und ist damit eine der erfahrensten Jugendstaatsanwältinnen des Landes. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit bildeten rund 15 Jahre lang die sog. politischen Strafsachen, unter die auch die Straftaten von NS-Verbrechern fielen.
„Die Bearbeitung der politischen Strafsachen war insbesondere in den Jahren nach der Wiedervereinigung, in denen verschiedene Archive geöffnet wurden, eine besonders spannende Angelegenheit“, sagte Staatsanwältin Henß zum Abschied. Sie wolle sich nunmehr verstärkt Ihrer gemeinnützigen Arbeit u.a. im kirchlichen Bereich widmen.